Etruskischer Spiegel als Fallbeispiel für rituelle Zerstörung

15.04.2024

Vom 17. bis 19. November 2022 fand die Jubiläumstagung der X. Interpretierten Eisenzeiten statt. In zahlreichen Vorträgen konnten Fallbeispiele, Methoden und Theorien zur Eisenzeitarchäologie diskutiert werden.

In Folge wurde ein umfangreicher Tagungsband erstellt, der nunmehr erschienen ist.

Bei der Tagung X. Interpretierte Eisenzeiten vom 17. bis 19. November in Linz wurde der etruskische Spiegel VI 2627 aus dem Bestand des Kunsthistorischen Museums vorgestellt. Er kann als konkretes Beispiel für rituelle Zerstörung im Rahmen der Bestattung herangezogen werden. 

Der Beitrag im Tagungsband beschäftigt sich ausführlicher mit dem Thema. Zum einen wird die Objektgruppe der etruskischen Spiegel selbst vorgestellt, zum anderen konkret der oben genannte Spiegel besprochen. Dieser wird im Kontext der rituellen Manipulationen gesehen. Die Defunktionalisierung ist in der etruskischen Kultur eine gängige Praxis, dies verdeutlichen auch Beispiele aus anderen Objektgruppen. Von Interesse ist jedoch die Zerstörung der Spiegel und in welcher Form sie sichtbar wird. Interessanterweise kann für den Spiegel VI 2627 die Defunktionalisierung ebenso restauratorisch belegt werden.  

Die vollständigen bibliografischen Angaben lauten:

Sindy Kluge, Through the Looking-Glass: Der etruskische Spiegel VI 2627 aus dem Bestand des Kunsthistorischen Museums als Fallbeispiel für die rituelle Manipulation und Defunktionalisierung im Kontext der Grablege in der etruskischen Kultur, in: Alfred Weidinger, Jutta Leskovar (Hrsg.), Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorie. Tagungsbeiträge der 10. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie (= Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich 55), Linz 2024, 241-254.