I trattati divinatori greci e il dinamismo della società tardoantica e bizantina: papiri, epigrafi e fonti letterarie

20.06.2024

Tyche Supplementband 15

Salvatore COSTANZA, Amphilochios PAPATHOMAS

Obschon die Mantik in der antiken und mittelalterlichen Welt omnipräsent war, hat die bisherige Forschung die sozialhistorische Bedeutung des Phänomens weitgehend verkannt. Dies ist umso erstaunlicher, als in der Antike eine breite Palette von Methoden der Weissagung zur Anwendung kam – die Rede ist von Palmomantik, Omeromantik, Astragalomantik, Ornithomantik, Omoplatomantik, Chiromantik, Eleomantik, Alloiomantik etc. —, die einen erheblichen sozialen Einfluss besaßen. In den standardisierten Antworten, welche die Traktate bereithielten, spiegeln sich die Hoffnungen und Bedürfnisse von Angehörigen aller Gesellschaftsgruppen der römischen und byzantinischen Welt wider, besonders in Zeiten der Krise. In dem vorliegenden Band wird erstmals die gesamte Überlieferung zu diesen Traktaten aus der Spätantike und dem Mittelalter zusammengeführt und unter sozial- wie kulturgeschichtlicher Perspektive ausgewertet. Hierzu wurden alle spätantiken Papyri und Inschriften sowie mittelalterliche Handschriften gesichtet und ausgewertet. Diese Texte bieten Auskunft über die Erwartungshaltung derjenigen, die damals solche Formen der Mantik konsultierten: beruflicher oder geschäftlicher Erfolg, Reichtum, sozialer Aufstieg, aber auch Gesundheit, Liebe oder Ehe. Sie sind damit eine sozialgeschichtliche Quelle ersten Ranges, die uns übrigens gerade auch über Randgruppen der damaligen Gesellschaft wie Frauen und Sklaven informiert. Zugleich bietet diese Literatur Hinweise auf verborgene Kontinuitätsstränge der mantischen Theorie und Praxis von der Antike bis zur Moderne.


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