Die Sondergruppe innerhalb der etruskischen Spiegel, die Klappspiegel, unterscheidet sich offensichtlich von den Griffspiegeln oder Spiegeln mit Griffzapfen. Er erinnert den modernen Betrachter an einen heutigen Taschenspiegel. Die antiken Klappspiegel waren sehr fragile Objekte und ihre Lebensdauer hielt nicht lange an. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass nur wenige Exemplare in Sammlungen vorliegen. In Österreich gehören sechs Klappspiegel zum Bestand des Kunsthistorischen Museums Wien, die bereits in der zweiten Hälfte des 19 Jh. in den Bestand des Museums kamen. Eine Besonderheit ist der siebte Spiegel, der im Keltenmuseum Hallein in der derzeitigen Ausstellung gezeigt wird. Er stammt aus der spätlatenezeitlichen Siedlung am Bürgkogel (Kaprun) und wurde in 80er Jahre von einer Sondergängerin gefunden. Der Spiegel in Hallein ist somit der einzig wahre etruskische Spiegel Österreichs, da er als einziger auf österreichischem Boden zum Vorschein kam.